Unser Dorf Rixfeld
 


Das Ostergärtchen


In unserem schönen Oberhessen gibt es zahlreiche Osterbräuche. Einer davon ist das Herrichten eines Ostergärtchens.

                                                                                 Ein Ostergärtchen

Den Kindern erzählt man bis heute vom Osterhasen. Dieser käme mit einer großen Kiepe, gefüllt mit bunten Ostereiern und ging von einer Familie zur anderen, wo Kinder wohnen. Am ersten Osterfeiertag morgens in aller Frühe, wenn die Kinder noch schlafen, schleicht er sich in die Gärten und verteilt für die Kleinen seine bunten Eier. Wenn er kein Gärtchen vorfindet, versteckte er sie im ersten Grün. Die Büsche von Schneeglöckchen und  Märzenbecher eignen sich besonders dafür

Es waren meist die Väter, die zusammen mit den Kindern ein weiches Ostergärtchen bauten. Aus gertenschlanken Weiden, die an Bachläufen oder Gräben geschnitten wurden, fertigte man das Grundgerippe an. Die Ruten wurden an beiden Enden angespitzt und gebogen in die Erde gesteckt, nach hinten immer kleiner werdend. Steinmoos holte man sich im Wald, möglichst große Tafeln, in Mundart auch „Flatsche“ genannt. Diese legte man über das Ganze. Der Boden wurde ebenfalls mit Moos ausgepolstert. Begrenzt durch kurze Weidenstöckchen, die man in die Erde steckte, legte man noch vor dem Gärtchen einen Pfad an, damit „der Hase auch den Weg finden konnte“.

Neugierige Kinderaugen schauten gleich nach dem Wachwerden aus dem Fenster, ob der Osterhase schon da war.
Noch heute erinnere ich mich, wie ich jedes Mal mit einem Körbchen in der Hand aus dem Haus rannte, um die Eier einzusammeln. In meiner Kindheit gab es nichts anderes. Später war dann auch schon mal ein Schokoladenhase dabei.