Unser Dorf Rixfeld
 

Rixfeld wird Stadtteil

Mit dem 1. August 1972 verliert die Gemeinde ihre politische Selbständigkeit. Durch die Gemeindegebietsreform wird Rixfeld kraft Gesetzes der Stadt Herbstein zugeordnet. Der Grenzänderungsvertrag mit Lauterbach wird aufgehoben. Der bisherige Bürgermeister Fritz Fölsing wird zum ersten Ortsvorsteher gewählt.

Mit dem Bau der Friedhofshalle, die am 26.11.1972 unter Mitwirkung des GV „Edelweiß“ eingeweiht wird, ändern sich die Beerdigungsrituale in unserem Dorf. Aufbahrungen im Trauerhaus und der gemeinsame Gang der Trauergemeinde zum Friedhof gehören der Vergangenheit an. Durch den Bau der Friedhofshalle wird auch eine Neugestaltung des Friedhofs notwendig. Im Jahr 1995 wird das Gebäude renoviert, der Vorplatz wird umgestaltet und ein elektrischer Anschluss verlegt.

Am 18. April 1973 spricht der Regierungspräsident in Darmstadt die Zweckentfremdung des Schulgebäudes aus. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt am 17.12.1973 den Verkauf des Backhauses an das Straßenbauamt Schotten. Bis Ende März 1975 soll dieses wegen Abriss geräumt sein.

Zum 31.08.1973 wird die Eberhaltung in Rixfeld aufgelöst.

Siebzehn Frauen gründen am 7. November 1973 auf Initiative von Hilde Hedrich in der Gaststätte Jöckel den Landfrauenverein Rixfeld. Vorsitzende wird Hilde Hedrich, Stellvertreterin Else Schmolk, Schrift- u. Kassenführerin Frieda Luft. Am 7.12.1981 kündigen alle Mitglieder wegen enormer Beitragserhöhungen dem Landesverband und lösen den Verein auf.

Die heutige Frauengemeinschaft Rixfeld wird am 12. Januar 1982 in der Gaststätte Mohr von einunddreißig Frauen gegründet. Vorsitzende ist Margot Battefeld, Stellvertreterin Elfriede Köhler. Ab 1985 wird der Name Frauengemeinschaft Rixfeld/Schadges geführt. Seit dem 8.01.1986 ist Hannelore Schött 1. Vorsitzende.

Der bisherige Ortsgerichtsvorsteher Wilhelm Ritz wird altersbedingt von Fritz Fölsing abgelöst, der ab 28.01.1974 dieses Amt begleitet.

Im Rahmen der Feier zum 40-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr erfolgt am 15.03.1975 die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses. Das alte „Spritzenhaus“ wird abgerissen. An dieser Stelle entsteht das neue Wiegehaus, das noch im gleichen Jahr seiner Bestimmung übergeben wird.

Zu drei Bränden muss die Feuerwehr 1975 ausrücken. Am 26. März brennt die Gaststätte Eiffert am Bahnhof nieder, gut einen Monat später die Scheune Ebert und am 9. Juni brennt die Asphalt-Mischanlage der Firma Ruhl am Bahnhof.

Nach 41 Dienstjahren geht Pfarrer Karl Schulz 1975 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Pfarrer Martin Minner.

Auf der Eisenbahnstrecke von Lauterbach nach Gedern wird am 27. September 1975 der Personenverkehr eingestellt und die Strecke 1989, bis auf kleine Abschnitte, stillgelegt. Im Frühjahr 1997 beginnt man mit dem Abbau der Gleise.

1977 wird nahe der Kirche ein Metallmast errichtet, der die Funktion des alten Lichthäuschens neben der oberen Brücke überflüssig macht. Es wird einige Zeit später abgerissen. Am 14. Juli wird die erste Trafostation in der Nähe des neuen Feuerwehrgerätehauses in Betrieb genommen. Die elektrische Stromversorgung, die bisher über so genannte Dachständer erfolgt, wird durch Erdverkabelung ersetzt. Der erste Abschnitt betrifft 1979 den Bereich Vogelsbergstraße, 1986 folgt das Ranzendorf, 1997 die Schulstraße. Eine zweite Trafostation wird 1996 in der Vogelsbergstraße neben dem Wiegehaus errichtet.

Im September 1978 mietet die Katholischen Pfadfinderschaft Europas das Forsthaus am Bahnhof von Familie Westerholt und weiht es zwei Monate später als Bundeszentrum ein. Im November 1985 wird es gekauft. Im März 1981 kauft die KPE den Bahnhof Rixfeld und im März 1987 den dazugehörigen Parkplatz. Als letztes Gebäude geht das wieder aufgebaute Haus Eiffert im Februar 1995 in ihr Eigentum über. Das Bahnhofsgebäude wird 1998 renoviert.

1979 wird ein Teil des Ortes kanalisiert und anschließend die Dorfstrasse ausgebaut. Dabei muss das 1897 aus Basalt errichtete Backhaus dem Verkehr weichen. In einem Kellerraum der alten Schule, die zu dieser Zeit für rund 200 000,-- DM zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wird, erhält Rixfeld als Ausgleich einen Holzbackofen. Am 29. November 1979 wird der neue Dorfmittelpunkt eingeweiht.

Die Landesstraße Richtung Bahnhof wird verlegt und bekommt eine direkte Anbindung zum „Rixfelder Kreuz“.

Am 31.12.1982 übernimmt Karl Heuser die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr und löst den seitherigen Wehrführer Heinrich Langwasser ab, der seit 1968 der Wehr vorstand.

Zum 1. Juli 1987 wird die Busverbindung von Stockhausen über Rixfeld nach Lauterbach eingestellt.

Nach fast 17-jähriger Amtszeit als Ortsvorsteher gibt Fritz Fölsing 1989 seine Arbeit in jüngere Hände. Sein Nachfolger wird Klaus Langwasser.

Im Jahr 1990 wird neben der unteren Brücke eine neue errichtet und die alte abgerissen. Das Richtfest ist am 2. November.

Am 1. Februar 1991 löst Manfred Pfeil den langjährigen Bürgermeister Lothar Wyrtki ab.

Im Jahr 1992 baut die Ruhrgas AG eine Ferngasleitung mit einem Durchmesser von 120 cm und einem Druck von 84 Bar von Schlüchtern nach Werne in Nordrhein-Westfalen. Eine Abzweigstation nach Thüringen entsteht „Am Heiligenstock“ nahe dem Rixfelder Kreuz. In drei Richtungen führt die Leitung von dort durch die Gemarkung Rixfeld.

Der Bau eines neuen Sportplatzes ist über viele Jahre ein Anliegen der Rixfelder. Viele Pläne und Ideen scheitern. Im Februar 1994 stellt der SV Rixfeld einen erneuten Antrag an die Stadt. In ihrer Sitzung am 1. September stimmen die Stadtverordneten, durch einstimmigen Beschluss, einem Geländekauf für den Sportplatz zu. Knapp drei Monate später gibt es grünes Licht für den Flächenankauf für ein dazugehörendes Sportlerheim. Unter Bürgermeister Manfred Pfeil entsteht in den Jahren 1995/96 der neue Sportplatz am Eingang des Dorfes.  1996 ist Übergabe an den Verein. Die Einweihung des Platzes erfolgt im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des SV Rixfeld 1949 vom 9. bis 11. Juli.

Nachdem das Entwässerungssystem im gesamten Ort fertig gestellt ist, wird am 11.November 1994 die Kläranlage eingeweiht.

In der Gründerversammlung einer Jugendfeuerwehr im April 1995, treten 9 Jungen und 6 Mädchen im Alter von zehn bis siebzehn Jahren bei. Christian Berk übernimmt die Betreuung.

Nach umfangreicher Renovierung der Kirche wird diese am 13.08.1995 wieder eingeweiht.

Am 18. April 1996 wird die Genehmigung zum Bau eines Windparks auf der Rixfelder Höhe erteilt. Die Betreibergesellschaft LuV Windenergie beauftragt die Firma AN-Maschinenbau aus Bremen mit dem Aufbau der fünf Türme mit einer Nabenhöhe von 58 m. Am 27. Dezember 1996 geht die 6 Mill. Mark teure Anlage in Betrieb. Sie hat eine Leistung von je 600 Kilowatt. Die offizielle Einweihungsfeier ist am 2. Mai 1997.

Im Jahr 1996 hat Rixfeld 440 Einwohner.

Anknüpfend an die alte Tradition des Rixfelder Reitervereins in den 30er Jahren gründet sich im November 1999 im Dorfgemeinschaftshaus ein Reitclub. Vorsitzender ist Klaus Langwasser.

Im gleichen Jahr wird auf der alten Trasse der Oberwaldbahn ein rund 30 km langer Radweg ausgebaut. Am 3,2 Mill. Mark teuren Bauwerk beteiligt sich das Land mit 70%. Für die Gemeinden Lauterbach, Herbstein und Grebenhain, die sich zu einem Zweckverband zusammengeschlossen haben, belaufen sich die Investitionskosten auf rund 950 000,-- Mark. Am 1. Mai 2000 wird die Strecke feierlich eingeweiht.