18. Jahrhundert

1709 wird an der Gemarkungsgrenze zwischen Rixfeld und Herbstein  ein Galgen errichtet.

An Stelle der inzwischen baufällig und zu klein gewordenen Kapelle wird 1740 eine Kirche erbaut, ein Fachwerkbau aus Eichenholz.

Auch vom Siebenjährigen Krieg (1756-1763), in dem Preußen gegen Österreich, Rußland, Frankreich, Schweden und die Reichsfürsten kämpft,  ist Rixfeld betroffen.

1760 liegt Rixfeld voll von Franzosen. Als die Soldaten von Herzog Ferdinand von Braunschweig, im Dienste Preußens, in Lauterbach einrücken, ziehen sich die Franzosen zurück. Ein Jahr später ist bereits das Regiment von Artris in Angersbach, Landenhausen, Stockhausen, Schadges, Rixfeld und Schlechtenwegen einquartiert. Die ganze Gegend leidet sehr unter den andauernden Durchmärschen, den wechselnden Einquartierungen und Kontributionen. Ende Oktober 1761 richtet eine Viehseuche in unserem arg heimgesuchten Ort verheerenden Schaden an.

1780 kommt Ulrich Fölsing aus Allmenrod  nach Rixfeld und gründet in diesem Jahr eine Schmiede („Ulleriches“), die später von Andreas Langwasser aus Heisters und seinen Nachkommen weiter betrieben und nach dem 1.Weltkrieg stillgelegt wird. Sie brennt 1945  ab.

1787 leben in Rixfeld insgesamt 311 Einwohner in 48 Familien; davon 24 ganze Bauern, 4 halbe Bauern und 20 Hintersassen (zinspflichtige Kleinbauern), die meist in Eisenbach tagelöhnern. Dreiundzwanzig Männer, unterstützt von ihren Familien, gehen ihrem Handwerk nach: 4 Schneider (Stockhäuser Zunft), 16 Leineweber (Lauterbacher Zunft), 2 Schmiede und 1 Wagner.

Ein alteingesessenes Gasthaus wird bereits seit 1594 betrieben. Seit 1789 ist das heutige Gasthaus „Zur Post“, mit Dorfnamen „Rouschesch“, in Familienbesitz.

Die Wirte sind: Joh. Heinrich Rausch (*1746) und Sohn Joh. Heinrich (*1813), von 1789 bis 1855. Heinrich   Beier (*1833), von 1855 bis 1867. Er ist Wirt und Spezerei-Krämer.  Joh. Weigand Habermehl (*1846), von 1867 bis  1909. Georg Karl Habermehl (*1880), von 1909 bis 1961. Ein Umbau der Gaststätte erfolgt 1926. Karl  Mohr, von 1961 bis 1991. Beim Umbau 1962 müssen Scheune und Stall einem neuen Lebensmittelladen und neuen Gasträumen weichen. Mit der Einweihung von Saal und weiteren Räumen der Gaststätte am 11.Mai 1974 findet der vorläufig letzte Bauabschnitt seinen Abschluss. 1988 wird der Lebensmittelladen geschlossen und ein Getränkemarkt eingerichtet. Gastwirt Lutz-Paul Mohr ist seit 1991 Inhaber. Im Herbst 1993 entstehen durch Aufstockung des Gebäudes neue Gästezimmer und eine Wohnung mit Wintergarten. 

In den Jahren 1794 bis 1805  hat unsere Heimat unter den Folgen der französischen Revolution zu leiden. Nach dem Rückzug der verbündeten Monarchien, vor allem Preußen und Österreich, wird das ganze Land von Franzosen besetzt und gebrandschatzt.  1805 müssen allein in Rixfeld 160 preußische Soldaten und 22 Pferde verpflegt werden. Viele junge Männer werden zur französischen Armee zwangsrekrutiert, darunter auch einige aus Rixfeld.

1806 verlieren die Herren Riedesel zu Eisenbach durch ein Edikt des Kaisers Napoleon I. ihre Selbständigkeit.